Welches Werkzeug für Fahrrad? – Reparatur & Wartung

Diese Werkzeuge werden für das Fahrrad benötigt

Auch beim Fahrrad bleiben Wartungs- oder Einstellungsarbeiten und Reparaturen nicht aus. Bei größeren Problemen ist es meistens besser, eine Werkstatt aufzusuchen und die Reparatur von einem Fachmann erledigen zu lassen. Kleinere Probleme wie beispielsweise das flicken eines Reifens, das Nachstellen der Bremse oder die Einstellung der Sattelhöhe können mit dem richtigen Werkzeug ohne großen Aufwand selbst erledigt werden. Der folgende Ratgeber erklärt, welche Werkzeuge jeder Radfahrer in seinem Werkzeugkoffer oder auf Touren braucht.

Die Basisausstattung für jeden Radfahrer

Für kleine Reparatur- und Wartungsarbeiten am Fahrrad wird nur eine kleine Grundausstattung benötigt. Die meisten dieser Werkzeuge sind sowieso in jedem Haushalt vorhanden:

  • Kreuz- und Schlitzschraubendreher
  • Maulschlüssel in den Größen von 8 bis 17 mm
  • Inbusschlüssel in den Größen von 1,5 bis 10 mm
  • Flickausrüstung und Luftpumpe für die verschiedenen Standardventile
  • Verschiedene Zangen (Spitz- und Kombizange, Seitenschneider)
  • Einfache Schlosser- und Gummihämmer
  • 25er Torx-Schlüssel

Maul- und Inbusschlüssel sollten gleich als ein komplettes Set in unterschiedlichen Größen angeschafft werden. Auch hier gilt, dass hochwertiges Werkzeug zu bevorzugen ist. Dies gilt vor allem bei den Inbusschlüsseln. Diese werden beim Fahrrad in den verschiedenen Größen sehr häufig gebraucht. Gute Werkzeuge nutzen sich nicht so schnell ab, sind haltbarer und schonen die Schraubenköpfe am Fahrrad.

In vielen Fahrradwerkstätten kommen neben den einfachen abgewinkelten Inbusschlüsseln die Varianten mit Kugelkopf und T-Griff zum Einsatz. Diese können besser gehalten werden und verhelfen zu einer besseren Kraftübertragung.

Zudem sind Inbusschlüssel mit T-Griff im Normalfall sehr viel länger als die Standardwerkzeuge. Damit können auch nicht gut zugängliche Schrauben gut gelöst werden. Mit dem Kugelkopf können Schrauben gelöst werden, ohne dass der Schlüssel genau senkrecht aufgesetzt werden muss. Neben dem Maulschlüsselsatz sollte ein Rollgabenschlüssel angeschafft werden. Dieser größenverstellbaren Maulschlüssel ist besser als „Engländer“ bekannt und kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Schlüssel zum Gegenhalten gebraucht wird.

Diese Reparatur- und Wartungsarbeiten können problemlos selbst durchgeführt werden

Mit der beschriebenen Grundausstattung für jeden Radfahrer können bereits die meisten kleineren Reparaturen und gängigen Einstellungen vorgenommen werden. Dies sind beispielsweise:

  • Wechsel der Brems- und Schaltzüge
  • Tausch des Mantels
  • Flicken des Reifens
  • Einstellen der Bremsen
  • Einstellen des Lenkers
  • Einstellen des Sattels

Für darüberhinausgehende Reparaturen und Einstellungen ist meistens spezielles Werkzeug erforderlich. Hier sollte genau überlegt werden, ob die Arbeiten selbst ausgeführt oder lieber einem Fachmann überlassen werden sollten. Es ist auch nicht sinnvoll, für eine einmalige und komplizierte Reparatur ein Spezialwerkzeug anzuschaffen.

In den meisten Fällen ist die Fahrradwerkstatt hier die bessere Alternative. Es hängt aber auch ein wenig davon ab, wie intensiv der Radsport betrieben wird. Viele Mountainbiker oder Rennradfahrer verfügen über eine sehr gut ausgestattete Werkstatt. Für sie ist es selbstverständlich, auch schwierigere Reparaturen und Einstellungen selbst zu erledigen. Daher lohnt sich bei diesen auch die Anschaffung von Spezialwerkzeugen.

Spezialwerkzeuge für fortgeschrittene Schrauber

Im Normalfall gehören der Tausch des Ritzels, der Wechsel des Tretlagers oder der Kettenwechsel nicht zu den alltäglichen Reparaturen. Dafür wird meist Spezialwerkzeug benötig. Für den Kettenwechsel sind beispielsweise ein Kettennietdrücker und oftmals eine Kettenschlosszange erforderlich.

Eine Kettenlehre ist sinnvoll, um die Längung der Kette zu prüfen. Beim Austausch des Zahnkranzpakets benötigt der Schrauber einen Zahnkranzabzieher und eine Kettenpeitsche. Das Nachspannen der Speichen und der Wechsel der Speichen werden mit einem Speichen- und Nippelspanner durchgeführt. Darüber hinaus gibt es noch anspruchsvollere Reparaturen. Beim Wechsel des Tretlagers kommen Kurbelkappen- und Innenlagerwerkzeuge zum Einsatz. Hierbei gibt es noch eine Besonderheit. Die verschiedenen Hersteller verwenden auch unterschiedliche Lagertypen und Ausführungen.

Oftmals sind die Spezialwerkzeuge auf die Materialien der unterschiedlichen Hersteller abgestimmt. Das macht es für den Schrauber noch schwieriger. Vor der Anschaffung muss geprüft werden, ob das Werkzeug auch tatsächlich für den gewünschten Zweck verwendet werden kann.

Werden Materialien gegen Ersatzteile von einem anderen Hersteller gewechselt, muss eventuell auch ein neues Spezialwerkzeug angeschafft werden. War das Hobby intensiv betreibt, für den ist der Kauf eines Montageständers sinnvoll. In diese höhenverstellbare Halterung wird das Fahrrad auf Arbeitshöhe eingespannt. Des Weiteren kann über die Anschaffung eines Drehmomentschlüssels nachgedacht werden. Damit werden einzelne Schrauben mit einem bestimmten Druck angezogen.

Diese Kosten sollten kalkuliert werden

Die Kosten für das Werkzeug sind von zwei wesentlichen Faktoren abhängig. Zum ersten kommt es darauf an, ob der Schrauber hochwertiges oder günstiges Werkzeug anschaffen möchte. Zum zweiten kommt es auf den Umfang der Ausrüstung an. Genügt die Basisausstattung oder wird Spezialwerkzeug für seltene Reparatur- und Wartungsarbeiten benötigt? Bei der Entscheidung können folgende Überlegungen hilfreich sein:

  • Wie viel Zeit wird für die Reparatur, Wartung und Pflege des Fahrrads aufgebracht?
  • Welche Reparaturen können selbst erledigt werden?
  • Sollen auch komplexere Reparaturen selbst durchgeführt werden?
  • Wie intensiv wird das Hobby betrieben?
  • Je höher die Nutzung, desto größer der Verschleiß und damit auch der Wartungs- und Reparaturbedarf

Das Budget für das Fahrradwerkzeug kann stark variieren. Bei der Basisausstattung, bestehend aus Maul- und Inbusschlüsseln ist der Preis maßgeblich von der gewünschten Qualität abhängig. Günstige Sets sind bereits sehr preiswert erhältlich.

Bei Spezialwerkzeugen ist die Preisspanne sehr groß. Ein Mantelheber ist für wenige Euro erhältlich. Hochwertige Drehmomentschlüssel kosten schnell einmal 100 Euro oder sogar noch mehr. Wer das Hobby intensiv betreibt und gern selbst schraubt, kann über die Anschaffung eine qualitativ hochwertige Profiausrüstung nachdenken. Ansonsten ist eine kleine Basisausstattung und falls notwendig der Besuch in der Fahrradwerkstatt die günstigere Alternative. Bei der Anschaffung von Werkzeugen sollte jedoch nicht gespart werden. Auf Dauer lohnt sich auch bei der Basisausstattung die Investition in eine hochwertige Ausstattung. Bereits ab 100 Euro gibt es sehr gute Einsteigerset. Für Profisets sollten 350 bis 450 Euro einkalkuliert werden.

Werkzeuge für unterwegs

Auch unterwegs kann schnell eine Panne passieren. Für diesen Fall sollte eine kleine Grundausstattung mitgeführt werden. Diese sollte aus einem Schraubendreher, Inbusschlüssel, Maulschlüssel und Flickzeug bestehen. Einige Fahrradhersteller bieten für die Tour spezielle kompakte und sehr praktische Multifunktionswerkzeuge an. Daran sind die wichtigsten Werkzeuge für das Fahrrad verbaut.

Fazit

Für die normalen Reparatur- und Wartungsarbeiten am Fahrrad genügt schon eine kleine Basisausrüstung. Nur für komplexere Reparaturen und Einstellung ist Spezialwerkzeug erforderlich. Ob sich hier eine Anschaffung lohnt, ist vom handwerklichen Geschick abhängig.

Wer den Radsport intensiv betreibt, sollte auch das ein oder andere Spezialwerkzeug besitzen. Für Gelegenheitsradler ist in den meisten Fällen der Besuch der Fachwerkstatt die günstigere Alternative.

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